Materialien Das Ziel von ARKET ist es, die Qualität des Alltagsdesigns zu verbessern und gut durchdachte, schön gestaltete Produkte für mehr Menschen zugänglich zu machen. Unser leitender Spezialist für Strickmode, Kenjiro Kuwana, erklärt, wie er die richtige Zusammensetzung für jedes Produkt entwickelt.
„Ich liebe Details. Ich gehe den Designprozess auf wissenschaftliche Weise an, fast wie ein Mathematiker, und arbeite mich von der Antwort rückwärts vor, um die richtigen Fragen zum Problem zu finden. Zunächst versuche ich, mir das fertige Produkt vorzustellen, wie es aussieht, wie es sich anfühlt. Im Anschluss daran versuche ich den Weg zu erkennen, auf dem ich zu diesem gewünschten Ergebnis gelange.
Deshalb finde ich Strickmode so interessant. Webstoffe bieten nicht so viele Möglichkeiten. Der Prozess ist mehr oder weniger immer derselbe und das meiste passiert in der Fabrik. Ein Strickprodukt hingegen wird sorgfältig von innen nach außen entworfen und erlaubt es uns, die Kontrolle über selbst kleinste Details zu haben. Es gibt unzählige Möglichkeiten auf allen Entwicklungsebenen – vom Durchmesser des Garns bis hin zur Programmierung der Strickmaschine – sowie eine Vielzahl an möglichen Kombinationen, die zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Mit all diesen verschiedenen Kombinationen haben wir jede Saison aufs Neue die Möglichkeit zur Innovation und Verfeinerung. Mit jeder neuen Kollektion nehmen wir kleine Detailverbesserungen vor, um die Qualität und Nachhaltigkeit der Kleidungsstücke zu verbessern. Oftmals fällt dem Kunden dies gar nicht auf. Aber wir investieren eine Menge Arbeit in die Perfektionierung von Passform, Tragegefühl und Performance unserer Produkte.
„Ich liebe Details. Ich gehe den Designprozess auf wissenschaftliche Weise an, fast wie ein Mathematiker.“
In unserer ersten Kollektion im Herbst 2017 haben wir Strickpullover vorgestellt, die nach nachhaltigen Standards aus einer Mischung aus Alpaka, Wolle, Nylon und Elasthan gearbeitet wurden. Die Modelle waren wunderschön, erforderten allerdings eine Trockenreinigung, was natürlich nicht optimal war. Im darauffolgenden Jahr beschäftigten wir uns damit, wie man zur Maschinenwäsche übergehen könnte und ersetzten reines Nylon durch recycelten Polyester. Außerdem waren wir in der Lage, RWS-zertifizierte Wolle zu beziehen und nicht mehr die zuvor verwendete einzusetzen. Wir hatten dann einige Pilling-Probleme und beschlossen, das Spinnverfahren anzupassen, um das Garn stabiler zu machen.
Wir arbeiten immer noch an der Feinabstimmung des gleichen Kleidungsstücks. Am Aussehen hat sich so gut wie nichts geändert, aber für das nächste Frühjahr arbeiten wir mit recyceltem Elasthan, und in ein paar Jahren werden wir nur noch nachhaltige Materialien verwenden können. Chemiefasern werden recycelt, während es sich sowohl bei der Wolle als auch bei der Alpakawolle um zertifizierte, verantwortungsbewusst gewonnene Fasern handelt. Ähnlich verhält es sich mit recyceltem Kaschmir, mit dem wir bereits in unserer ersten Kollektion gearbeitet haben. Damals konnten wir nur Pre-Consumer-Restgarne aus der Produktion von reinem Kaschmir beziehen. Die Beschränkungen in Bezug auf Farbe und verfügbare Mengen waren groß und so konnten wir es nicht weiter verwenden, wie wir es gehofft hatten. Seit dem Herbst 2020 arbeiten wir mit einem italienischen Lieferanten zusammen, der uns bei der Produktion eines neuen Garns aus recyceltem Post-Consumer-Kaschmir und verantwortungsbewusst beschaffter Wolle unterstützt. Die Qualität ist fantastisch.
Unsere Kernmaterialien verfeinern wir jede Saison aufs Neue. Ich sehe es als unsere Verantwortung an, mit zunehmender Größe immer nachhaltiger zu werden, denn dann können diese kleinen Verbesserungen wirklich einen Unterschied machen.“