Gleichgewicht Caroline Igel, eine unserer Grafikdesignerinnen, teilt ihre Gedanken darüber, welche Vorteile eine nachhaltige Yogapraxis bietet und was man entdeckt, wenn man auf seinen Körper hört.
Ich arbeite schon seit längerer Zeit daran, Gleichgewicht im Leben zu finden. Aber im letzten Jahr, mit all den Veränderungen, die in der Welt passiert sind, habe ich erkannt, dass man dieses Gleichgewicht nicht einfach so findet, sondern es eher ein Zustand ist, den man immer wieder neu erschaffen muss. Denn Gleichgewicht ist Veränderung. Man muss flexibel sein und sich auf das einlassen, was gerade ist. Was brauche ich, um Energie einzusparen oder sie wieder aufzuladen, was, um mich wohlzufühlen, um glücklich zu sein?
„Gleichgewicht findet man nicht so einfach. Es ist eher ein Zustand, den man immer wieder neu erschaffen muss.“
Je nachdem, wo man im Leben steht, werden es unterschiedliche Dinge sein. Arbeit, Familie, Essen, Bewegung, Schlaf, Freunde, Kunst, Musik, Ihre persönlichen Finanzen, Zeit für Ihre Hobbys oder einfach nur zum Nachdenken. Ich denke, so setzt sich das Puzzle des Lebens zusammen. Die Bedeutung und Kombination jedes einzelnen dieser Lebensbereiche ist individuell. Ihr Gleichgewicht ist unterschiedlich von meinem. Und es verändert sich im Laufe unseres Lebens auch noch. Diese Erkenntnis hat mir die Augen geöffnet.
Dadurch wird Yoga zu einem bedeutenden Tool. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, den gegenwärtigen Moment zu leben, innezuhalten und darauf zu hören, wo Sie gerade stehen; wohin Ihre Gedanken gehen und welche Empfindungen Sie in Ihrem Körper spüren. Jeden Tag erhalten Sie eine andere Antwort. Mir persönlich hilft die Yogapraxis, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, auf welche Teile im Lebenspuzzle ich mich mehr konzentrieren muss. Ich baue buchstäblich Kraft und Gleichgewicht auf. Und genau aus diesem Grund habe ich mit Yoga angefangen. Ich wollte mich stark fühlen.
Ich habe eine Yogastunde mit einem Gastlehrer in unserem Büro organisiert, um die Praxis so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Es gibt mehr als einen Grund, warum dies wichtig ist. Es macht Spaß, Yoga mit Kollegen zu praktizieren und man kann sich für eine Weile auf etwas anderes konzentrieren; es ist ein kleiner Tapetenwechsel, der neue Perspektiven eröffnet; eine Chance, aus der Arbeitsroutine auszubrechen, was neue Inspiration bringt und unsere Kreativität fördert. Für mich persönlich ist es auch eine Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen. Oft arbeitet man nur in einem kleineren Team und beim Yoga spielt es keine Rolle, wer man ist und was man macht oder welchen Titel man hat. Es gibt keine Unterschiede auf der Matte, jeder erscheint mit dem, was ihn gerade ausmacht. Alle sind aus dem gleichen Grund da, nämlich, um sich gemeinsam in den Übungen zu verlieren. Ich finde das fantastisch. Von 150 Leuten im Büro haben etwa 50 von uns immer wieder an der Yogastunde teilgenommen, was meiner Meinung nach wirklich zeigt, dass es einen Bedarf dafür gibt.
Sich seiner Bedürfnisse gewahr sein, bewusst sein, schließt auch das Nichtstun ein. Ich denke, dies sollte wirklich betont werden. Ständig kämpfte ich dafür, gut und leistungsfähig zu sein. Teil meiner Suche nach Gleichgewicht war es daher, mich immer wieder daran zu erinnern, dass alles in Ordnung ist. Ich fühlte mich manchmal schlecht, wenn ich nicht genug Yoga praktizierte und nicht „ausgeglichen genug“ war. Aber dieses Gefühl des Versagens war mir definitiv nicht dienlich. Zu jedem Jahresbeginn setze ich meine Ziele auf eine Liste. Dinge, die ich tun oder an denen ich arbeiten möchte. Ganz oben auf dieser Liste steht „Sei nett zu dir selbst“.“