„Design bedeutet für mich Neugier. Es ist ein Werkzeug für Entdeckung und Begeisterung und eine Chance, mich komplett in einem Thema zu verlieren, das ich spannend finde, über das ich aber nichts weiß. Das könnte Wissenschaft sein oder die Natur oder ganz einfach ein Material“, sagt Ella Soccorsi, ARKETs Head of Design and Creative.
Ella Soccorsi, die Tochter einer schwedischen Mutter und eines italienischen Vaters, wuchs in Sambia auf, bevor sie Anfang der 90er Jahre für die Schule nach Stockholm kam. Später entschloss sie sich, den vorgeplanten Karriereweg im Engineering zu verlassen und ihrem Interesse für Kunst und Design zu folgen, nachdem sie während eines Praktikums an der Stockholmer Oper ihre Liebe für Bühnenbild und Kostümdesign entdeckt hatte. Sie war Mitgründerin der Modemarke Nakkna und kann auf eine lange Zeit bei der H&M-Marke zurückblicken.
„Ich weiß, das mag gewaltig klingen, aber ich glaube, bei meinem Interesse für Design geht es im Grunde um Neugier über Menschen und dem, was in der Welt vor sich geht. Deswegen wende ich mich zu Beginn des Designprozesses oft der Kunst zu, bevor ich mit der Arbeit beginne, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Künstler, die meiner Meinung nach für ihre Umgebung sensibler sind, wahrnehmen, was vor sich geht, ob Klimawandel oder politische Situationen, und wie sich dies auf unseren Alltag auswirkt. So kann ich die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen besser verstehen.“
Wenn in den Designprozess Aufmerksamkeit und Leidenschaft und alle Aspekte des Inspiriertseins einfließen und man das Leben der Menschen, für die die Designs bestimmt sind, kennt, wird das in dem Produkt sichtbar. Die Überlegungen und die Entscheidungen dahinter sind spürbar, wodurch die Kleidung einen Zweck und eine Bedeutung und im Endeffekt auch eine Schönheit erhält. Denn Schönheit entsteht aus Verbindung. Wenn ich darüber nachdenke, was mein Leben schöner macht, ist das sicherlich nicht immer die Ästhetik von etwas, sondern die Behaglichkeit, die damit einhergeht, und der Mehrwert für meinen Alltag.
Die meisten von uns haben bei der Einrichtung unseres Zuhauses einen entspannteren und funktionaleren Ansatz als bei unserer Garderobe und wie wir uns kleiden. Das Zuhause entsteht als natürlicher Prozess, mit einer Mischung aus geerbten Objekten, die nicht wirklich den eigenen Stil widerspiegeln, und Gegenständen, die man braucht, weil man Kinder hat, und Kleinigkeiten, die sie mit aus der Schule oder Sie vom Strand mit nach Hause bringen. Ich denke, dass es sehr interessant wäre, wenn dieselbe Bedeutung und Verbindung eine größere Rolle dabei spielen würden, wie wir Kleidung kaufen und betrachten.“