Interviews|April 2025
Josephine Philips sagt nein zu Fast Fashion und Ablenkungen durch die sozialen Medien. Während des Studiums entdeckte sie Second-Hand-Kleidung für sich und bemerkte, dass es keine erschwinglichen Reparatur- und Änderungsservices gab. Um das zu ändern, gründete sie SOJO. Ihre Geschichte handelt von einem ehrgeizigen Ziel. Inspiriert von der zeitlosen Garderobe ihrer Großmutter sagt sie der Wegwerfkultur den Kampf an – und nimmt sich dabei auch eine Auszeit von den sozialen Medien.
Josephine Philips verbringt ihre Tage damit, die Akteure in der mehrere Billionen US-Dollar schweren Modeindustrie davon zu überzeugen, dass Reparaturen einen größeren Stellenwert haben sollten als der Konsum. An langen Tagen – und das sind die meisten – erinnert sie sich daran, wie weit sie es mit SOJO in nur vier Jahren gebracht hat. Heute steht sie auf der Forbes-Liste 30 Under 30 und ihr Reparaturunternehmen hat als erstes die B-Corp-Zertifizierung erhalten.
Ihre Großmutter hatte ebenfalls einen tiefgreifenden Einfluss auf sie. „Mit Blick auf Werte und Prinzipien war sie für mich immer ein Vorbild. Als ich hörte, dass sie noch Kleidungsstücke von vor 50, 60, ja sogar 70 Jahren besaß, regte mich das dazu an, mein Verhältnis zu Kleidung zu überdenken. Ich bin in einer ganz anderen Kultur groß geworden.“
Josephine wurde bald zu einer Top-Verkäuferin auf Depop, einer führenden Plattform für den Kauf und Verkauf von Second-Hand-Mode, und absolvierte während ihrer Studienzeit ein Praktikum in dem Unternehmen. Ihr fiel langsam auf, dass es keinen erschwinglichen Reparaturservice für Kleidung gab.
Nach ihrem Abschluss investierte sie ihre Ersparnisse aus den Depop-Verkäufen und dem Kellnern in die Entwicklung der App SOJO. Obwohl sie Zuschüsse erhielt, blieb sie mit Blick auf Investitionen skeptisch, da sie sich bewusst war, dass Schwarze Unternehmerinnen unverhältnismäßig wenig Finanzierung erhalten. Zwischen 2009 und 2019 gingen nur 0,02 % des Risikokapitals an Schwarze Gründerinnen.
„Diese Unterrepräsentation stellt für mich eine große Herausforderung dar. Im englischsprachigen Raum kennen alle das uralte Sprichwort ‚You cannot be what you cannot see‘ (Menschen, die keine Vorbilder haben, werden nie Vorbild sein) und ich würde mir mehr Vorbilder wünschen, zu denen ich aufschauen kann. Aber es motiviert mich auch, dieses Vorbild für andere zu werden“, erklärt Josephine.
Unterstützung fand sie bei anderen unterrepräsentierten Gründerinnen und Gründern, darunter die Mitglieder ihrer Mentoring-Gruppe für Schwarze Gründerinnen, diverse Investoren und die Google Black Founders Fund Community. „Diese Reise kann so einsam sein, aber der Zusammenhalt und die gemeinsamen Erfahrungen helfen einem wirklich weiter.“
„Viele Ziele haben nichts mit dem Business zu tun. Ich habe zehn Jahre lang hart gearbeitet, um etwas Bedeutsames aufzubauen. Künftig würde ich mich gerne auf andere Aspekte meines Lebens konzentrieren, sei es persönliches Wachstum, kreative Ausdrucksformen wie Schreiben oder Film oder in unterrepräsentierte Gründerinnen und Gründer investieren, an deren Ideen ich glaube.“
Vor einem Jahr habe ich gemerkt, dass ich zu viel Zeit auf meinem Handy verbringe und Inhalte konsumiere, die keinen Mehrwert bieten und sich negativ auf mich auswirken. Es hat viel Kraft gekostet, darauf zu verzichten, aber jetzt beschäftige ich mich mit sinnvolleren Aktivitäten. Ich lese mehr, verbringe Zeit mit meinen Lieben und fühle mich glücklicher ohne die Ablenkung durch Clickbait und Reels. Ich komme langsam davon weg und vielleicht gehöre ich nächstes Jahr zu den Menschen, die ein Nokia-Handy verwenden.
„Wir bei SOJO erleichtern es Menschen und Marken, die Lebensdauer ihrer Kleidung zu verlängern. Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der Reparatur und Pflege die Norm sind und in der die Marken die Verantwortung für die Langlebigkeit übernehmen. Meine Rolle in all dem? Die Überzeugerin: Ich promote unsere Mission und zeige den Marken, wie wichtig Reparaturen sowohl für den Planeten als auch für ihren langfristigen Erfolg in der zirkulären Modewelt von morgen sind.“
ARKET und SOJO haben sich zusammengeschlossen, um dir einen Schneider- und Reparaturservice für deine Kleidungsstücke zu bieten. Wenn du im Vereinigten Königreich wohnst, kannst du in den ARKET Stores Regent Street und Covent Garden sowie online einen Termin für Reparaturen oder Änderungen vereinbaren.
Terminvereinbarung unter ARKET.SOJO.UK
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