Interviews|Dezember 2024
Wir unterhalten uns mit Spezialitätenkaffee-Pionier Jeremy Torz von Union Coffee Roasters aus East London über seine Leidenschaft für feinste Aromen und sein Bemühen, Elitismus zu vermeiden.
Mitte der 90er-Jahre entdeckten die jungen Wissenschaftler Jeremy Torz und Steven Macatonia auf einer Reise nach San Francisco die Kaffeekultur der Stadt und erkannten erstmals den Unterschied zwischen gutem und schlechtem Kaffee. Wieder in London angekommen, beschlossen die beiden, weiter in das Thema einzutauchen und begannen, in der Garage von Stevens Eltern Kaffeebohnen zu rösten. Die Beschaffung spielte eine immer wichtigere Rolle und führte letztendlich zur Gründung von Union im Jahr 2001.
Torz erklärt weiter: „Kaffee wurde viele Jahre, ja sogar jahrzehntelang nur wenig geschätzt und in zu geringen Mengen produziert. Die größten Kaffeehändler, Röstereien und Anbieter trugen gemeinsam dazu bei, dass die Kaffeequalität auf demselben niedrigen Niveau blieb, und zwar schlicht aus dem Grund, weil sie dazu in der Lage waren. Und weil die Mindesterwartungen der Kundschaft dennoch erfüllt wurden.
Bei Union war uns klar, dass wir nur dann etwas bewegen können, wenn wir den Fokus auf erstklassigen Kaffee legen. Denn um den Bauern helfen zu können, benötigen wir die Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Doch um uns diese Unterstützung zu sichern, reicht die Geschichte allein nicht. Es kommt auch auf den Kaffeegenuss an. Nur so können wir die Menschen davon überzeugen, immer wieder zurückzukommen.“
„Ich glaube daran, dass man Menschen ein Produkt näher bringen kann, wenn es relevant und greifbar ist. Als Röster war es mir von Anfang an wichtig, zeitlich begrenzten Trends aus dem Weg zu gehen und stattdessen Kaffee anzubieten, der viele Menschen anspricht. Elitismus hat bei uns nichts verloren.
Wir wollen einfach nur so vielen Menschen wie möglich besseren Kaffee anbieten. Je mehr Menschen guten Kaffee trinken, desto mehr Säcke Bohnen können wir kaufen und desto mehr Hilfe können wir den anbauenden Communitys zur Verfügung stellen.“
„Meiner Meinung nach kommt es auf die Eleganz an. Der Kaffee muss süß und rein sein. Alles andere baut hierauf auf. Die Frucht muss zum richtigen Zeitpunkt sorgfältig geerntet werden, damit die feineren Geschmackselemente wie die sanfte Säure nicht verfälscht werden.
Kaffee weist viele verschiedene Aromen auf, doch nur süßer und reiner Kaffee bildet eine komplexe Basis. Das Besondere an Spezialitätenkaffee ist, dass sich diese Aromen schon beim ersten Schluck entfalten und der Kaffee weder bitter noch stark schmeckt.“
„Ich glaube nicht, dass das möglich ist, denn nicht jede Kaffeefrucht eignet sich für Spezialitätenkaffee. Aufgrund bestimmter physikalischer, umweltbedingter und technischer Umstände besitzen nicht alle Kaffees diese Süße und Reinheit. Außerdem ist Kaffee heute ein Bestandteil des Alltags und wird wie andere Lebensmittel und Getränke als Kraftstoff verwendet. Nur manchmal nimmt man sich die Zeit, ihn wirklich zu genießen.“
Das minimalistische Design des Skedblad-Stuhls
Design|Dezember 2024
Ein charakteristischer, schnell wiedererkennbarer Einrichtungsgegenstand in unseren Cafés und Stores ist der Skedblad-Holzstuhl. Er wurde 1933 von Carl Malmsten entworfen, einem der bekanntesten Möbeldesigner und Innenarchitekten Skandinaviens. Aus nur sechs Teilen setzt sich der Stuhl zusammen, unter anderem der ovalen Rückenlehne, die an den Schöpfteil eines Löffels erinnert.
Ingwerkekse für die Festtage
Essen|Dezember 2024
Ingwerkekse sind an den Festtagen das perfekte Mitbringsel. Diese Kekse beinhalten Zimt, Ingwer und Kardamom. Szechuanpfeffer und Meersalz sorgen für eine Überraschung im Gaumen.
DESIGN FÜR LANGLEBIGKEIT mit Sofia Snöborgs Tüll, ARKET Head of Production and Sustainability
Interviews|Dezember 2024
Die Designphilosophie von ARKET baut auf Qualität und Langlebigkeit auf. Sofia Snöborgs Tüll, Head of Production & Sustainability, sucht im Rahmen ihrer Arbeit nach Möglichkeiten, die Ressourcennutzung zu verbessern. Dies umfasst das Testen und Erweitern von Geschäftsmodellen mit Fokus auf Wiederverkauf, Reparatur und Vermietung.
Funktionale Schönheit und das auf Zusammenarbeit basierende Handwerk der Schuhmacherei
Interviews|Dezember 2024
Susanna Cognigni ist unsere leitende Schuh- und Accessoires-Designerin. Diese Rolle hat sie seit unserer ersten Kollektion im Jahr 2017 inne. Seit einigen Jahren lebt sie in Civitanova Marche, einer Küstenstadt in der Region Marken, wo die meisten unserer Schuhe hergestellt werden. Nicht weit von hier befindet sich der Ort, an dem sie auf die Welt kam und in einer großen Schuhmacherfamilie aufwuchs.